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Warum braucht es eine Rote Bank?

Hintergrundinformationen

In Deutschland stirbt alle zweieinhalb Tage eine Frau durch Partnerschaftsgewalt. Studien belegen, dass jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Gewalt erfährt.

Trotzdem ist häusliche Gewalt immer noch ein großes Tabuthema.

Das Aufstellen der Bank inmitten der Öffentlichkeit soll darauf aufmerksam machen und die Vorbeigehenden zum Nachdenken anregen. Die Bänke, die in auffälligem Rot das Stadtbild prägen, sollen Menschen für das Thema geschlechtsspezifische Gewalt sensibilisieren und an die vielen Frauen und Mädchen erinnern, die Opfer von Gewalt geworden sind und noch werden. Durch bewusstes Platznehmen auf der Bank wird Betroffenen zudem verdeutlicht, dass sie nicht allein sind.

Dies ist der Ursprungsgedanke für die Entstehungsgeschichte der „Roten Bank“, welche erstmalig seit 2016 in Italien im öffentlichen Raum zu finden ist – die sogenannte „Panchina Rossa“. Sie steht als Symbol gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.

Die Zahlen geschlechtsspezifischer Gewalt sind nach wie vor jedes Jahr ansteigend und die Dunkelziffer ist erschreckend hoch. Die Rote Bank macht auf diese Problematik aufmerksam und stellt einen wichtigen Beitrag zur Enttabuisierung dar. Die Aktion möchte ein breiteres Bewusstsein in der Gesellschaft schaffen, aber auch die Verbreitung von Informationen sowie die Aufklärung und Sensibilisierung für die Thematik in der Gesellschaft fördern.

Unter Gewalt gegen Frauen oder Mädchen wird jegliche Handlung verstanden, welche ihr körperlichen, sexuellen oder psychischen Schaden oder Leid zufügt oder zufügen kann. Auch die Androhung derartiger Handlungen, Nötigung oder willkürliche Freiheitsberaubung im öffentlichen oder privaten Leben ist Gewalt gegen Frauen und Mädchen.

Das Thema ist nicht nur komplex, sondern sehr vielschichtig: Was genau ist Gewalt und wo fängt sie an? Wie entsteht in einer Beziehung ein solches Missverhältnis? Und wie bewirkt man ein größeres gegenseitiges Verständnis?

Diese Fragen tangieren nicht nur die Frage der geschlechtsspezifischen Übergriffigkeit, sondern nehmen den zwischenmenschlichen Umgang in Partnerschaften generell in den Blick.