Was sind Sternenkinder?

Als Sternenkinder werden all jene Kinder bezeichnet, die während der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt sterben. Jedoch gibt es aus medizinischer und rechtlicher Sicht einen Unterschied zwischen sogenannten Fehl– und Totgeburten.

„Eine Fehlgeburt liegt vor, wenn sich außerhalb des Mutterleibs keine Lebensmerkmale gezeigt haben, das Gewicht weniger als 500 Gramm beträgt und die Geburt vor der 24. Schwangerschaftswoche erfolgt“, heißt es auf einer Informationsseite des Bundesfamilienministeriums (Leitfaden zum Mutterschutz).

Stirbt das Baby nach der 24. Schwangerschaftswoche oder wiegt mehr als 500 Gramm, handelt es sich um eine Stille Geburt. Diese wird aus medizinischer und rechtlicher Sicht auch Totgeburt genannt.

Haben die Babys bei ihrer Geburt ein Gewicht über 500 Gramm müssen sie bestattet werden und bekommen ihr eigenes Grab. Für Sternenkinder, die leichter sind, gibt es in Memmingen viermal im Jahr Sammelbestattungen in Form von Zur-Ruhe-Bettungen mit einer Gedenkfeier auf dem Waldfriedhof.

Es ist möglich, einen Fötus mit einem Gewicht unter 500 Gramm direkt nach der Geburt zu beerdigen. Bis zum Termin der Zur-Ruhe-Bettung bleiben die Föten der Sammelbestattung im Klinikum Memmingen.

Dass sich ein Embryo nicht richtig entwickelt und die Schwangerschaft mit einer Fehlgeburt endet, kommt laut einer Informationsseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in elf bis 15 Prozent der festgestellten Schwangerschaften vor.

Totgeburten sind deutlich seltener: Laut Statistischem Bundesamt kamen im Jahr 2022 in Deutschland 3.247 Kinder tot zur Welt. Das entspricht 4,4 Totgeburten je 1.000 Geborenen.

Ursachen für Früh- und Totgeburten können sehr unterschiedlich sein. Sie reichen von genetischen Erkrankungen des Kindes über Nabelschnurkomplikationen bis hin zu Infektionen. Häufig lässt sich die Ursache nicht eindeutig bestimmen.